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In München ist ein Obazda mit frischer Brezn ein Muss für jeden Biergarten-Besuch. Dazu noch eine frische Maß Bier. Hier ein einfaches und schnelles Rezept für diesen bayrischen Käse-Klassiker.
Unter den vielen gschmackigen (köstlichen) bayrischen Gerichten und Naschereien ragt der angebazter Baz Namens Obazda (auch Obatzter oder Obatzda) heraus, ein cremiger Käseaufstrich. Das Rezept für diesen Biergarten-Klassiker ist noch recht jung, gerade mal rund 100 Jahre alt. Denn der Ursprung des Obazda reicht zurück in die 1920er-Jahre. Während dieser Zeit begannen die Münchner Biergärten, die sich im Aufschwung befanden, eine Vielzahl von Brotzeit-Snacks anzubieten. Die Idee des Obazda entstand als kreativer Weg, übrig gebliebenen Käse zu verwenden und ein herzhaftes Schmankerl zu kreieren.
Obwohl der Obazda in den 1920er-Jahren entstand, wurde er erst in den 1970er-Jahren zu einem festen Bestandteil der bayerischen und vor allem Münchner Biergartenkultur. Heutzutage ist der Obazda ein beliebter Begleiter zu frischem Brot oder Brezn und wird oft zusammen mit einer Maß Bier genossen.
Das ist im Obazda drinnen
Die Hauptbestandteile des Obazda sind Camembert und Romadur, zwei würzige Käsesorten. Je nach Gesschmack kannst Du mildere und kräftigere Käsesorten verwenden beziehungsweise miteinader kombinieren. Der Käse wird je nach Rezept mit Butter, edelsüßem Paprika, Zwiebeln, Kümmel und Knoblauch vermischt. Die Mischung wird dann mit einem kräftigen Schuss Bier abgeschmeckt, was dem Obazda seinen charakteristischen Geschmack verleiht.
Mein Obazda besteht aus einem kräftigen Camembert, Butter, Frischkäse, edelsüßem Paprika und natürlich einem Schuß Bier. Am besten eignet sich ein dunkles und malziges Bier.
Die Käsesorten werden zu einer glatten Masse verarbeitet, während die Gewürze und anderen Zutaten hinzugefügt werden. Es ist wichtig, die richtige Konsistenz zu erreichen, damit der Obazda sich leicht auf Brot oder Brezn streichen lässt.
Obazda als geschützter Name
Der Obazda wurde zur geschützten Marke für Wirte, was zu Diskussionen und Veränderungen in der Gastronomie geführt hat. Die Idee, den Obazda als geschützte Marke für Wirte zu etablieren, entstand vor allem aus dem Wunsch, die Authentizität und Qualität des traditionellen Gerichts zu bewahren. Die Entwicklung des Obazda von einem einfachen Brotzeit-Snack zu einer geschützten Marke für Wirte zeigt die tiefe Verbundenheit Bayerns mit seiner kulinarischen Tradition. Die Zukunft wird zeigen, wie sich dieser Schutz auf die Vielfalt und Kreativität in der bayerischen Gastronomie auswirken wird.
In den letzten Jahren sah man eine zunehmende Variation des Obazda, sowohl in Bezug auf die Zutaten als auch auf die Zubereitung. Dies führte dazu, dass einige Wirte befürchteten, dass der ursprüngliche Geschmack und Charakter des Obazda verloren gehen könnten.
Die Schutzmaßnahmen: Um dem entgegenzuwirken, haben einige bayerische Wirte begonnen, den Begriff „Obazda“ als geschützte Marke zu registrieren. Dies ermöglicht es ihnen, sicherzustellen, dass nur Produkte, die den traditionellen Standards entsprechen, als Obazda bezeichnet werden dürfen. Diese Schutzmaßnahmen sollen sicherstellen, dass der Käseaufstrich seinen authentischen Charakter bewahrt und die Gäste eine konsistente Qualität erleben.
Nach den Vorgaben muss beispielsweise ein Obazda mindestens 40 Prozent Camembert/Brie enthalten. Mein Rezept darf sich also eigentlich nicht „Obazda“ nennen, aber ich hoffe mal, die Obazda-Polizei erwischt mich nicht.
Die Kontroversen: Der Schutz des Begriffs „Obazda“ hat jedoch auch Kontroversen ausgelöst. Einige argumentieren, dass dies die Kreativität der Wirte einschränken und die Tradition in eine starre Form zwängen könnte. Andere sehen darin jedoch eine notwendige Maßnahme, um die kulturelle Bedeutung des Obazda zu bewahren und zu schützen.
Die Auswirkungen auf die Gastronomie: Die Auswirkungen des Markenschutzes sind in der bayerischen Gastronomieszene spürbar. Einige Wirte haben begonnen, verstärkt auf die Verwendung von geschützten Begriffen wie „Original Obazda“ oder „Traditioneller Obazda“ zu achten. Dies ermöglicht es den Gästen, die Authentizität und Herkunft des Käseaufstrichs besser zu erkennen.
Bayrischer Obazda
Zutaten
- 330 gr Camembert Bergader Almzeit Cremig-würzig
- 300 gr Frischkäse
- 200 gr Butter
- 1 bis 2 EL Paprikapulver edelsüß
- 1/2 TL Chilipulver ich empfehle Piment d´Espelette
- 1 TL Kümmel Optional, denn viele mögen keinen Kümmel
- 1 Schuss Dunkles Bier Möglichst Malzig
- 2 Rote Zwiebeln
Anleitungen
- Camembert klein schneiden und zimmerwarme Butter in Scheiben schneiden
- Camembert, Butter und Frischkäse in einen großen, tiefen Teller geben und mit der Rückseite eines Esslöffels vermischen und verstampfen.
- Gewürze zugeben, aber noch nicht alles. Lieber später noch mal abschmecken
- Bier zugeben und weiter verstampfen. Wenn eine einheitliche Masse entstanden ist, statt eines Löffels eine Gabel verwenden. Etwa eine Stunde ruhen lassen, ungeduldige können den Obazdn aber auch gleich genießen.
- Zwiebeln mit einem Gemüsehobel in sehr feine Scheiben schneiden und separat zum Obazdn stellen. In vielen Rezepten werden die Zwiebeln mit dem Obazdn vermischt, aber das bringt zwei Nachteile mit sich: Nicht jeder mag beziehungsweise verträgt rohe Zwiebeln. Zudem wird der Obazda leicht bitter, wenn man ihn dann länger aufbewahrt.